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Prince Fari 3

Ende der sechziger Jahre änderte sich erneut die Musik in Jamaika. Der Rhythmus wurde jetzt noch schleppender und der Riddim (Bass) trat immer stärker in den Mittelpunkt. In dieser Zeit des Wandels wurden auf der Insel viele neue Studios gegründet, und mit dem wachsenden Interesse der Bevölkerung an dieser neuen Musik waren die Produzenten Jamaikas immer auf der Suche nach neuen Talenten. Einer dieser Produzenten war Bunny Lee (= Striker Lee), der es verstand, den Markt zu beobachten, wodurch es ihm möglich war, auf die Wünsche und Interessen des Publikums entsprechend zu reagieren und einzuwirken. Seine Produktionen geben nicht zuletzt deshalb den Musikgeschmack der Jamaikaner jener Zeit heute am besten wieder.(1)

Bunny Lee
war es auch, der 1967 (2) im Randy's Studio Kingston, King Cry Cry's (K.C.C.) erste Single produzierte "Great Wooga Booga", die auf dem firmeneigenen Randy's Label erschien. Beflügelt von dem Erfolg seiner ersten Single und den Kopf voller kreativer Ideen, widmete sich K.C.C. jetzt seiner Karriere als Sänger und arbeitete kurze Zeit später für Coxone im Studio One.

Er veröffentlichte unter Coxone einige Singles wie z.B. I Had A Talk, Cain & Abel, Queen Of Minstrel und Natty Farmyard (3), welche dann 1974 unter anderem auch von den Aggrovators für Bunny Lee gecovert wurde. Aufgrund der miesen Entlohnung unter Coxone, der seine Angestellten unter Wert bezahlte, beendete K.C.C. nach kurzer Zeit die Arbeit mit ihm.

Danach arbeitete er zunächst als Autolackierer.(4) Und mit dem Geld, das er dadurch verdiente, meldete er sich 1974 im Musikgeschäft zurück. (5) Er produzierte ein Stück für Enos McLeod mit dem Titel Let Jah Arise. Die Musik ließ er im Harry J Studio aufnehmen. Die Stimme wurde von King Tubby in seinem Home Studio hinzugemischt. Nach der Arbeit mit K.C.C. war Enos McLeod scheinbar so angetan von dem Stück, daß er der Meinung war, "Du bist nicht King Cry Cry, sondern Prince Far I".(6)


1 vgl. Wynands, Rene (1995): a. a. O.

2 vgl. Clarke, Sebastian (1980): a.a.O, S. 195. Es sei hier noch anzumerken, daß im More Axe das Stück Great Wooga Booga um 1970 datiert wird.

3 vgl. Chapman, Rob (1994): Never Grow Old. Single Listing & Rhythm Directory. Auflistung aller Studio One Singles.

4 vgl. Hurford, Ray (1987): Prince Far I - The Voice Of Thunder. In :ders., , Tero Kaski: More Axe, Helsinki: Black Star, S. 73-82

5 Zeitliche Lücke, auf grund fehlender Literatur über P.Far I.

6 vgl. Hurford, Ray (1987): a. a. O.


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