Irie 2000

Westfalenpark Dortmund

02. September 2000

Auch beim 4. Irie Festival regnete es wieder einmal; irgendwie scheint der alljährliche Festivaltermin auch immer den Regen mitgebucht zu haben, was aber, ebenfalls wie immer, der Stimmung im Publikum nichts anhaben konnte.

Dazu beigetragen haben natürlich vor allem auch die auftretenden Musiker, die trotz sintflutartiger Schauer alles gaben, um dem Publikum einzuheizen. Das Festival eröffneten gegen 13.00 Uhr Supa T and The Reggae Cracks, eine Band um den jamaikanischen Leadsänger Supa T, die sich aus Musikern von Umoya und der 007 Band zusammensetzt. Sie spielten Coverstücke und eigene Produktionen, die den zu diesem Zeitpunkt leider noch wenigen Zuschauern in die Tanzbeine gingen.

Nach den Reggae Cracks betraten dann Mafia & Fluxy mit Bubbler die Bühne, die eingesprungen waren für die Robotics, zusammen mit Starky Banton und anschließend Brigadier Jerry, der damit seinen ersten Auftritt vor deutschem Publikum absolvierte.

Die Musiker spielten druckvoll und waren mit Spaß dabei, immer wieder bezogen Starkey & Brigadier Jerry das Publikum mit ein, was trotz dem andauernden Regen sofort ankam und die Stimmung steigerte. Mafia & Fluxy, zwei Profis in Sachen Entertainment und Fankontakt, stellten sich nach dem Auftritt bereitwillig jedem Interview- und Fotowunsch der wartenden Journalisten und Fans.

Nach diesem gelungenen Auftakt und bei allmählich nachlassenden Regenschauern betrat dann Illmatic, eine Hip Hop Formation aus Berlin, die Bühne. Ein wenig überrascht reagierte das Publikum zunächst schon, als plötzlich der Hip Hop Sound für Stimmung sorgte. Als man sich eingehört hatte, war der Auftritt auch schon wieder beendet und man konnte sich auf Gentleman & The Riddim Section freuen.

Mr. Gentleman und The Killing Riddim Section gaben ihr wohl letztes Konzert in dieser Saison um erst mal Urlaub zu machen. Anschließend, so erzählte er mir nach dem Auftritt, wollen sie ein neues Album einspielen, welches wieder zum Teil auf JA aufgenommen werden sollte. Schon von Beginn an erwies sich dieser Auftritt als einer der Höhepunkte des diesjährigen Festivals. Die KRS und Daddy Rings gaben richtig Gas und versetzten das Publikum in Extase, während Gentleman mit seinen Ansagen und seiner Action auf der Bühne die Zuschauer voll im Griff hatte. Diese waren mittlerweile zahlreicher versammelt und honorierten den Auftritt mit ausgiebigem Applaus und Zugabeforderungen.

Es fiel Afrob anschließend zunächst schwer, dort anzuknüpfen, wo die Vorband aufgehört hatte, aber schließlich brachte er das Publikum mit seinem Dancehall & HipHop Mix doch in Stimmung für den Hauptact des Abends der von vielen schon ungeduldig erwartet wurde, nämlich der Auftritt von Black Uhuru.

Alle waren gespannt auf Black Uhuru und auf Sly & Robby und wollten hören, wie sie den Takt angeben würden. Doch zunächst hatten sie leider mit technischen Problemen zu kämpfen: Der Gesang war nicht zu hören. Endlich war das Problem beseitigt, aber irgendwie merkte man den Musikern eine gewisse Lustlosigkeit bzw. Müdigkeit an. Nach den ersten 3 Stücken wurde es merklich besser und so groovte das Publikum schließlich doch und ließ sich vom Zusammenspiel des Gitarristen Daryl Thompson und Sly & Robbie beeindrucken. Alles in allem haben die Black Uhurus trotz einiger Widrigkeiten noch das beste aus der Situation herausgeholt.

Zum Abschluss des Abends betraten dann noch Mad Professor & Scientist die Bühne. Leider wurde ihr Auftritt aber schon nach kurzer Zeit jäh unterbrochen, da der Strom für die Bühne abgestellt wurde. So mussten die Zuschauer etwas aprupt feststellen, dass das Festival beendet war.

Weiter ging es jedoch anschließend noch mit einer After Show Party im Freizeitzentrum West, die wie ich hörte, gegen 7.00 Uhr morgens ihren Abschluss fand. Insgesamt war es ein aufregender, regennasser, informativer und unterhaltsamer schöner Tag, auf den wir uns schon im nächsten Jahr wieder freuen können.

Peace & Love

Roots